Schwangerschaft und Beckenboden

Ein Training vor der Schwangerschaft wirkt sich nachweislich positiv auf die Vorbeugung von geburtsbedingten Beckenbodenbeschwerden aus (Randomised controlled trial of pelvic floor muscle training during pregnancy. Salvesen KA, Morkved S.). Das Training beinhaltet eine bewusste Entspannung und Anspannung der Beckenbodenmuskulatur.

Auch nach der Geburt ist eine allmähliche Erholung und Stärkung der Beckenbodenmuskulatur notwendig, um Beschwerden vorzubeugen.

Oft stellt sich die Erholung von selbst ein, wenn man genau auf seinen Körper hört.

Als Folge der Schwangerschaft können verschiedene Beschwerden auftreten. Dazu gehören:

✓ Harnverlust aufgrund des Drucks der Gebärmutter auf die Blase oder aufgrund der Schwangerschaftshormone

✓ Beckeninstabilität nach der Schwangerschaft, Verdrehung des Beckens, gibt Schmerzen. Schmerzen im Steißbein können ebenfalls auftreten

✓ Beckenfunktionsstörung, das Becken kann nicht mehr durch Muskelkraft fixiert werden

✓ Senkungen durch Dehnung und Funktionsverlust des faszialen Bindegewebes

Die Rolle des Beckenbodens

Während der Geburt wird die Beckenbodenmuskulatur stark gedehnt.

Nach der Geburt wachsen die gedehnten Muskeln wieder normal an. Dies dauert einige Zeit. Ein gedehnter Muskel verursacht ein Schmerzempfinden.

Das Schmerzempfinden reduziert die Intensität und Häufigkeit der Nutzung der Beckenbodenmuskulatur. Dies führt zu verschiedenen beckenbezogenen Beschwerden wie Inkontinenz usw.

Nachdem die Schmerzen nachgelassen haben oder verschwunden sind, kann der Beckenbodenmuskel wieder trainiert werden. Ziehen Sie ein Ausdauer-Krafttraining und eventuell ein Krafttraining mit Koordinationstraining in Betracht.

Ein Schnitt, Riss oder Ausriss führt zu Muskelschäden und möglicherweise zu dauerhaft verklebtem (vernarbtem) Bindegewebe. Dadurch wird die Funktion des Beckenbodenmuskels eingeschränkt.

Behandlung

Im Folgenden wird ein indikativer Behandlungsplan angegeben. Er ist indikativ, da jede Frau eine andere Geburt mit mehr oder weniger Schädigung des Beckenbodens erlebt hat.

Vor der Entbindung wird der Frau geraten, den Beckenbodenmuskel zu trainieren, damit er sich entspannen und anspannen kann.

Bei schwerwiegenden Komplikationen während der Geburt sollte ein Arzt zunächst ein postpartales Beckenbodentraining genehmigen.

In den ersten 3 Wochen nach der Entbindung wird das Beckenbodentraining nur sehr minimal sein. Die Muskeln und das Gewebe erholen sich. Die Belastung ist gering und kann mit immer längeren Aktivierungszeiten durchgeführt werden. Im Laufe der Wochen kann die Frau langsam beginnen, die Kraft wieder ein wenig aufzubauen.

Nach etwa 6 Wochen sollte die Frau normalerweise in der Lage sein (ohne Komplikationen), den Beckenbodenmuskel wieder anzuspannen und zu entspannen. Je nach Leistungsfähigkeit der Frau kann die Kraft und Dauer gesteigert werden.

Nach ca. 3 Monaten sind die meisten Frauen bei entsprechendem Aufbau und Fortschritten in der Lage, dauerhaft Kraft und Koordination aufzubringen.

Beim Beckenbodentraining geht es in der physiotherapeutischen Behandlung vor allem darum, herauszufinden, warum die so genannte Hemmung (Unterdrückung) oder Faszikulation (Aktivierung) auftritt.

Der Beckenboden ist Teil eines morphologischen und funktionellen Ganzen. Dementsprechend können Funktionsstörungen des Rücken-Becken-Hüft-Komplexes zu Hypertonie und/oder Hemmung der umliegenden Muskeln, einschließlich des Beckenbodens, führen.

Mit der 4xT-Methode lässt sich leicht testen, welche Störfaktoren zu Faszikulationen und/oder Hemmungen des Beckenbodens führen. Die Beckenbodenphysiotherapie nach dem neuen 4xT-Protokoll basiert auf einem arthro-myofaszialen Ansatz. Die Beckenrehabilitation umfasst Beckenbodentraining und Cross Walk als Training.

Verwendung des Pelvictrainer®

Der Pelvictrainer® registriert von außen den Grad der Aktivität Ihres Beckenbodenmuskels und zeigt dies in Form eines Signals auf einem Bildschirm an (Biofeedback). Sie sitzen mit Ihrer Kleidung auf dem Stuhl.

Benutzung des Beckenbodentrainers

Trainingsplan

Schritte des Beckenbodentrainings vor der Geburt:

Schritt 1: Bewusstmachung des Beckenbodenmuskels

Schritt 2: Entspannung

Schritt 3: Dauer und Krafttraining

Schritte des Beckenbodentrainings nach der Geburt:

Schritt 4: (Bewusstheit des Beckenbodenmuskels)

Schritt 5: Die ersten drei Wochen: von minimaler bis allmählicher Entspannung, Anspannung und Dauer

Schritt 6: Ab sechs Wochen: Aufbau von Kraft und Dauer

Schritt 7: Ab zwölf Wochen: Aufbau von Kraft und Koordination

Zusätzlich zum Beckenbodentraining mit dem Pelvic Trainer können Sie auch ADL-Übungen zu Hause durchführen.

Erläuterung der Schritte des Beckenbodentrainings:

Schritt 1 und Schritt 4: Beckenbodenmuskelbewusstsein

Mit dem Pelvictrainer® können Sie ein offenes Training wählen, bei dem Sie Ihren Beckenbodenmuskel anspannen oder entspannen können, eventuell unter Anleitung Ihres Physiotherapeuten. Ziel ist es, Ihnen das Gefühl zu geben, dass Sie den richtigen Muskel trainieren und in welchem Maße Sie ihn anspannen und entspannen können.

Beispiel für offenes Training

Verwenden Sie ein zusätzliches Kissen auf dem Pelvictrainer, wenn das Sitzen (noch) zu schmerzhaft ist.

Schritt 2: Entspannung

Beim Basiskrafttraining wird der Beckenbodenmuskel mit relativ geringer Anstrengung angespannt (in der Regel 40 % der maximal gemessenen erreichbaren Anstrengung). Fällt es Ihnen schwer, sich zu entspannen, sollten Sie die Dauer der Entspannung erhöhen.

Beckenboden-Entspannungstraining bei Schmerzen im unteren Rücken

Schritt 3: Dauer und Kraft erhöhen

Wenn Sie in Schritt 2 Ihren Beckenboden über einen längeren Zeitraum anspannen und auch ausreichend gut entspannen können, geht die Behandlung in ein intensiveres Krafttraining über. Beim Basistraining wird die Intensität in Schritten von 50 % bis 70 % gesteigert.

Beispiel für ein Krafttraining

Schritt 4: Siehe Schritt 1.

Wenn Sie immer noch starke Schmerzen haben, verwenden Sie extra weiche Kissen.

Schritt 5: Finden Sie ein Gleichgewicht von Entspannung, Anspannung und Dauer

Trainieren Sie in der ersten Woche Ihren Beckenbodenmuskel mit minimaler Anstrengung.

Beim Basiskrafttraining wird der Beckenbodenmuskel mit relativ geringer Anstrengung angespannt (in der Regel 30 % der maximal gemessenen erreichbaren Anstrengung). Die Dauer der Anspannung (isometrisch) ist zunächst gering (10) und kann dann gesteigert werden. Sollte es Ihnen schwer fallen, sich zu entspannen, erhöhen Sie die Dauer der Entspannung.

Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, wird die Dauer der Anspannung so lange wie möglich gehalten.

Schritt 6: Erhöhen Sie Kraft und Dauer

Wenn Sie in Schritt 5 Ihren Beckenboden über einen längeren Zeitraum anspannen und dabei auch ausreichend gut entspannen können, geht die Behandlung in ein intensiveres Krafttraining über.

Schritt 7: Kraft und Koordination steigern

Sobald Sie in Schritt 6 die maximale Kraftanstrengung erreicht haben, können Sie auch die Schnelligkeit trainieren. Im Aufbautraining wird die Geschwindigkeit, mit der Sie den Muskel anspannen sollen, mit dem Tangenten angezeigt. Beginnen Sie mit einem niedrigen Wert und steigern Sie ihn bis zur 80%-Marke. Dieses Training ist besonders wichtig, um z. B. Stressinkontinenz zu erholen und vorzubeugen.

Beispiel für Koordinationstraining kombiniert mit Krafttraining

Haftungsausschluss:

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Was kann ich tun?

Wenn Sie an einer nicht-internistischen Behandlung interessiert sind, fragen Sie Ihren (Becken-)Physiotherapeuten im Krankenhaus nach der Verwendung des Pelvictrainers®.

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